von Krakau nach Rom – Teil II
von Krakau nach Rom – Teil III
von Krakau nach Rom – Teil IV
von Krakau nach Rom – Teil V



Tag 3 (Montag, 17.06.2013)

Salza
Der Fluss Salza bei Wildalpen beim Morgennebel.
Wir starten recht früh, um 07:15 Uhr, um die Strecke von 27 km nach Eisenerz zu schaffen.

Wegweiser

Unsere heutige, alpine Etappe ist besonders reich an Legenden und alten Sagen.
In Wildalpen entdecken wir den ersten Wegweiser „Mariazeller Gründerweg”. 1157 soll der Benediktiner Mönch Magnus am Ende seiner Wanderung auf genau diesem Weg von Sankt Lambrecht aus eine kleine Zelle gebaut haben. Die kleine Zelle wurde später zu dem größten Zentrum der Marienverehrung in Österreich - Mariazell. Wir werden dem „Mariazeller Gründerweg” in den nächsten sechs Tagen folgen. Allerdings in der entgegengesetzten Richtung von Mariazell aus in Richtung Sankt Lambrecht.

Nebel
Als sich der Nebel lichtet erscheint wie aus dem Nichts direkt vor uns ein Berg.

Hinterwildalpen
Hinterwildalpen
Über Jahrhunderte hinweg wurde auf einem Saumpfad Holzkohle von Hinterwildalpen nach Eisenerz transportiert. Ein markierter Wanderweg führt heute nach Eisenerz über die Eisenerzer Höhe.

Tal
Wir steigen immer höher hinauf und lassen den Ort Hinterwildalpen in seinem Tal zurück.

Brücke
Zu der steilen Felsenkluft unter der Brücke gibt es eine interessante Legende.
Vor 1000 Jahren soll es gewesen sein, als eine Sennerin von einem vornehmen Reiter bedrängt wurde. Immer zudringlicher wurde der Fremde, bis das Mädchen Richtung Wildalpen davonrannte und mit letzter Kraft den Sprung über diese Felskluft wagte. Auch der Reiter gab seinem Roß die Sporen - doch das Tier stürzte in die Tiefe und begrub seinen zerschmetterten Reiter unter sich. Seit dieser Zeit nennen die Einheimischen diese Schlucht den „Jungfernsprung”.
Seit 1998 gibt es dank der Brücke eine bequemere Alternative zu dem „Jungfernsprung”.

Saumweg
Der Saumweg über die Eisenerzer Höhe hatte für die Bewirtschaftung der umliegenden Almen eine große Bedeutung. Auch viele Kleinhändler und Hausierer wanderten über den Sattel. Selbst der 1876 verstorbene Wildalpener Pfarrer Wilhelm Aichinger betätigte sich hier als Wanderhändler, indem er für seine Gemeinde auf Bestellung Stoffe, Bänder oder Knöpfe aus Eisenerz mitnahm. Einmal schleppte er sogar ein großes geschnitztes Kruzifix herüber. Unvergessen sein lakonischer Kommentar zu dieser Plagerei: „Er habe den Herrgott gut herübergebracht - aber schwer sei er schon gewesen, der Teufel.”

rote Kreuz

Vor langer Zeit lebte in einer einsamen Hütte auf der Alm ein schönes Mädchen mit ihrer Mutter. Ein Junge kam jeden Samstag nach der Arbeit zu ihr. Eines Tages fragte sie ihn, ob er nicht Angst hätte wenn er allein in der Dunkelheit allein über die Berge gehen müsse. Lachend zeigte er sein großes Messer, das er an seinem Gürtel trug. Am nächsten Samstagabend, als er auf eine Lichtung in der Nähe des Kreuzes auf Eisenerzer Höhe kam erschien ihm in eine weiße Gestalt. Erschrocken ergriff er ohne zu zögern sein Dolch, stach zu und lief schnell weiter. Mit Schrecken stellte er fest, dass seine Geliebte nicht zuhause war. Er ahnte schon die Tragödie, lief schnell zurück zu dem Kreuz und fand sein Mädchen sterbend in einer Blutlache. Kurze Zeit später starb der Junge vor lauter Gram.
Das Kreuz mit einem Marienbild, auch das ”rote Kreuz” genannt, steht heute noch an derselben Stelle.

Schnee
Schnee im Juni kommt in den Bergen über 1500m Höhe häufig vor.

Alm
Die Arzerbödenalm liegt auf 1335m Höhe.

Rohrmauer
Die Rohrmauer eine steile Felswand

Römerweg
Der in den Felsen gehauene Römerweg war für Händler, Schmuggler, Hirten, Wanderer und Wallfahrer lange Zeit ein beliebter Pass über die Alpen.

Kaltmauer
Von der Forststraße aus blicken wir hinüber zu den kargen Felsen der Kaltmauer.

Urlaubkreuz
Als Dank für die Rettung der Stadt vor einem Brand im Jahre 1745 legten die Eisenerz Bewohner das Gelöbnis ab eine jährliche Wallfahrt nach Mariazell abzuhalten. Diese Tradition hat sich bis zum heutigen Tag bewahrt. Nach einem feierlichen Beginn vor der Pfarrkirche. St. Oswald machen die Pilger traditionell einen Stopp an der Kapelle „Urlaubkreuz”, bevor sie sich auf die beschwerliche Reise über die Eisenerzer Höhe und weiter über Hinterwildalpen zu „Magna Mater Austriae” begeben.

Leopoldsteinersee
Der Sage nach ist das Auffinden der Eisenerzvorkommen am Erzberg auf das Wissen eines Wassermanns zurückzuführen. Dieser lebte in einer Grotte nahe dem Leopoldsteinersee und wurde von den Dorfbewohnern gefangen genommen. Um sich seine Freiheit wieder zu kaufen, bot er Gold für Zehn Jahr’,
Silber für Hundert Jahr’
oder Eisen für immerdar!
Die klugen Menschen entschieden sich für das Eisen, ließen den Wassermann frei und dieser verschwand in einer Karstquelle, die seither Wassermannsloch genannt wird.

 Eisenerzberg
Der Eisenerzberg, welcher im Tagebau abgetragen wird, ist das größte bekannte Sideritvorkommen der Welt.

Freizeitzentrum JUFA
Wir entscheiden uns um 19:00 Uhr noch die 7 km von Eisenerz nach Ramsau zurückzulegen. Allerdings nicht ohne vorher ein Zimmer in dem Freizeitzentrum JUFA vorbestellt zu haben.



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